Torhaus Gilde-Carré Stephanusstraße 52, 54

Wirtschaftlich und nachhaltig: Wohnen und Spielen im Passivhaus

In Hannover-Linden ist auf dem Gelände der ehemaligen Gilde Brauerei am Küchengarten ein Wohn- und Geschäftshaus in Passivhausbauweise entstanden. Im Rahmen einer größeren Stadtentwicklungsmaßnahme wurde hiermit das letzte freie Grundstück auf der Industriebranche bebaut.

Das Solitärgebäude bildet gemeinsam mit dem benachbarten Bürohaus der Ostland e.G. ein Tor in das neue Wohngebiet am Marianne-Adrian-Weg. Es ist als Wohngebäude mit einer Kindertagesstätte im Erdgeschoss konzipiert. In den Obergeschossen sind fünf hochwertige Wohnungen mit Balkonen und Loggien bzw. Dachterrassen entstanden. Die Außenraumgestaltung schafft einen direkten Anschluss an den neu gegliederten städtischen Platz und Verkehrsknoten Küchengarten.

Das Gebäude besteht aus einem vier- und einem dreigeschossigen Kubus, die durch ein vollständig verglastes Treppenhaus miteinander verbunden sind. Das durchgehende Sockelgeschoss ist aus massivem, norddeutschem Backstein (hoch gedämmtes Mauerwerk mit Gasbeton-Innenschale), die Obergeschossfassaden sind komplett in Holzrahmenbauweise erstellt worden.

Die Architektur und Materialauswahl der Fassaden lehnt sich an die relativ geschlossene Architektur des Gilde-Carrés an, setzt aber dennoch eigene Akzente. Durch einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan waren äußere Abmessungen und auch grobe Materialvorgaben festgelegt. Die Schwerpunktsetzung der Fassadenmaterialien wurde deutlich variiert und der Passivhausbauweise angepasst.

Das Gebäude ist ein Passivhaus. Das bedeutet, dass es sehr hoch gedämmt ist und allseitig mit mindestens 30cm Wärmedämmstoff ausgestattet wurde (im EG Porenbeton und Kerndämmung). Das Gebäude hat dementsprechend eine sehr hohe Luftdichtigkeit und wird durch Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung aus der Abluft und jeweils einem Nachheizregister (Fernwärmeanschluss für Warmwasser und Nachheizregister) beheizt. Die Lüftungsanlagen sind wohnungsweise dezentral konzipiert. Sie ziehen die Abluft aus Küche und Bädern und bringen die frische Zuluft in die Wohn- und Schlafräume.

Der Energieverbrauch für die Beheizung reduziert sich deutlich gegenüber dem heute üblichen, hohen EnEV-Standard.

– Hoch gedämmtes Betondach  U=0,11 W/(m²K)
– Holzrahmenbauweise U=0,12 W/(m²K)
– gemauerte Außenwand mit Kerndämmung, 14cm U=0,14 W/(m²K)
– Passivhaus-Fenster U=0,80 W/(m²K)
– Kellerdecke/Bodenplatte zum Erdreich U=0,15 W/(m²K)
– Heizwärmebedarf WEs/KiTa  14/15 kWh/(m²*a)
– Primärenergiebedarf (Heizung, Warmwasser)  37 kWh/(m²*a)

Die Komfortlüftungsanlagen sind wohnungsweise auf einfach zu handhabende Weise regelbar. Sie sind mit Pollenfilter und hochwertigem Schallschutz ausgestattet, so dass eine Störung der Bewohner ausgeschlossen werden kann.

BauherrOstland Wohnungsgenossenschaft e.G.
NutzungWohnen und Arbeiten
KategorieNeubau eines Wohn- und Geschäftshaus in Passivhausbauweise
BauweiseMassivbau, Holzbau
Bausummerd. 1.700.000€ (KG 300-500)
Flächeca. 900m²
Bauzeit2008 - 2010